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15.09.14 09:36

An der Ostseite der Lloyd Werft baut Bremenports eine zunächst 500 Meter lange neue Kaje. Wo früher Bananen entladen wur-

den, sollen moderne Plätze für Autotransporter und die Flotte von Bremenports entstehen. Hier könnte auch die seit langer Zeit

bestehende Idee eines Großdocks umgesetzt werden.

Bremerhavens Überseehäfen sind

ein Trumpf für Bremens Gesun-

dung seiner mehr als maroden

Finanzen. Längst überfällig ist

da vor allem auch die nachhal-

tige Sanierung der Infrastruktur.

Deshalb hat sich der Senat jetzt

durchgerungen, die Westkaje im

Kaiserhafen III, die einstige Bana-

nenpier, auf 500 Metern Länge mit

einer neuen Kaje zu versehen. 30

Mio. Euro kostet der Neubau. Bau-

beginn soll Anfang 2017 sein, die

Bauzeit 18 Monate.

Verbunden mit dem Neubau an der

Ostseite der Lloyd Werft ist auch

eine deutliche Verbreiterung des

Hafenbeckens. Denn der Kajen-

neubau entsteht neun Meter hinter

Über 100 Jahre alte Kaje weicht

für die Zukunft der Häfen

Kaiserhafen III

wird neun

Meter breiter

Bremenports baut für 30 Mio.

Euro 500 Meter lange Kaje im

Kaiserhafen III – Spundwand

aus Stahlrohren

der bisherigen Spundwand, die auf

Holzpfählen steht. Statt bisher 145

Meter wird das neue Hafenbecken

künftig 154 Meter breit. Die Hafen-

gesellschaft Bremenports reagiert

mit der Verbreiterung auch auf den

Trend, dass künftige Autotranspor-

ter wohl nicht länger, aber dafür

mit 40 Metern deutlich breiter

werden und Schlepper dann mehr

Raum zum Bugsieren benötigen.

Aber auch mit der Bauart geht

Bremenports neue und kosten-

günstigere Wege: Statt der übli-

chen Spundwände werden riesige

Stahlrohre mit einem Durchmesser

von 162 Zentimetern und einer

Länge von bis 28,5 Metern in den

Grund der einstigen Bananenkaje

gerammt. Die Rohre werden dann

verfüllt und geben der Kaje die not-

wendige Stabilität. 5.000 Tonnen

Stahl werden auf diese Weise ver-

arbeitet. Erst nach dem Rammen

der Rohrkaje wird die neun Meter

davor liegende alte Kaje abgeräumt

samt 2.500 Holz-Gründungspfäh-

len aus den Baujahren 1907 bis

1909, 50.000 Kubikmeter Boden

und 6.000 Kubikmeter Beton.

Bremenports-Chef Robert Howe

verbindet mit dem Neubau der Kaje

aber auch eigene Pläne: Am Nord-

kopf sollen zudem Liegeplätze für

die Spezialschiffe der Bremenports-

Flotte entstehen.

Da fehlt was

NDL-Zwillingsdock, Schleuse Neuer

Hafen, Bettenfabrik für Auswande-

rerschiffe, Simon-Loschen-Leucht-

turm. Es gibt viele interessante

Plätze und Reste von Bauten aus

der Geschichte Bremerhavens. Aber

die vielen hunderttausend Gäste

der Seestadt erleben davon nichts

in den „Havenwelten”. Es fehlen

seit Jahren Stelen mit historischen

Hinweisen. Eigentlich eine Selbst-

verständlichkeit. Es wird Zeit, das

zu ändern, wie am Querkanal in

Geestemünde.

Bremens Hafensenator Martin

Günthner sieht den Kajenbau vor

dem Hintergrund der internationa-

len Bedeutung der Häfen in Bre-

merhaven und betont, dass Bre-

merhavens Häfenerfolg auch seiner

modernen Infrastruktur zu verdan-

ken ist und „wenn Teile dieser Inf-

rastruktur in die Jahre gekommen

sind, müssen sie weiter entwickelt

werden,“ um künftigen Anforde-

rungen gerecht zu werden.

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www.schiffahrts-compagnie.de