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An der Ostseite der Lloyd Werft baut Bremenports eine zunächst 500 Meter lange neue Kaje. Wo früher Bananen entladen wur-
den, sollen moderne Plätze für Autotransporter und die Flotte von Bremenports entstehen. Hier könnte auch die seit langer Zeit
bestehende Idee eines Großdocks umgesetzt werden.
Bremerhavens Überseehäfen sind
ein Trumpf für Bremens Gesun-
dung seiner mehr als maroden
Finanzen. Längst überfällig ist
da vor allem auch die nachhal-
tige Sanierung der Infrastruktur.
Deshalb hat sich der Senat jetzt
durchgerungen, die Westkaje im
Kaiserhafen III, die einstige Bana-
nenpier, auf 500 Metern Länge mit
einer neuen Kaje zu versehen. 30
Mio. Euro kostet der Neubau. Bau-
beginn soll Anfang 2017 sein, die
Bauzeit 18 Monate.
Verbunden mit dem Neubau an der
Ostseite der Lloyd Werft ist auch
eine deutliche Verbreiterung des
Hafenbeckens. Denn der Kajen-
neubau entsteht neun Meter hinter
Über 100 Jahre alte Kaje weicht
für die Zukunft der Häfen
Kaiserhafen III
wird neun
Meter breiter
Bremenports baut für 30 Mio.
Euro 500 Meter lange Kaje im
Kaiserhafen III – Spundwand
aus Stahlrohren
der bisherigen Spundwand, die auf
Holzpfählen steht. Statt bisher 145
Meter wird das neue Hafenbecken
künftig 154 Meter breit. Die Hafen-
gesellschaft Bremenports reagiert
mit der Verbreiterung auch auf den
Trend, dass künftige Autotranspor-
ter wohl nicht länger, aber dafür
mit 40 Metern deutlich breiter
werden und Schlepper dann mehr
Raum zum Bugsieren benötigen.
Aber auch mit der Bauart geht
Bremenports neue und kosten-
günstigere Wege: Statt der übli-
chen Spundwände werden riesige
Stahlrohre mit einem Durchmesser
von 162 Zentimetern und einer
Länge von bis 28,5 Metern in den
Grund der einstigen Bananenkaje
gerammt. Die Rohre werden dann
verfüllt und geben der Kaje die not-
wendige Stabilität. 5.000 Tonnen
Stahl werden auf diese Weise ver-
arbeitet. Erst nach dem Rammen
der Rohrkaje wird die neun Meter
davor liegende alte Kaje abgeräumt
samt 2.500 Holz-Gründungspfäh-
len aus den Baujahren 1907 bis
1909, 50.000 Kubikmeter Boden
und 6.000 Kubikmeter Beton.
Bremenports-Chef Robert Howe
verbindet mit dem Neubau der Kaje
aber auch eigene Pläne: Am Nord-
kopf sollen zudem Liegeplätze für
die Spezialschiffe der Bremenports-
Flotte entstehen.
Da fehlt was
NDL-Zwillingsdock, Schleuse Neuer
Hafen, Bettenfabrik für Auswande-
rerschiffe, Simon-Loschen-Leucht-
turm. Es gibt viele interessante
Plätze und Reste von Bauten aus
der Geschichte Bremerhavens. Aber
die vielen hunderttausend Gäste
der Seestadt erleben davon nichts
in den „Havenwelten”. Es fehlen
seit Jahren Stelen mit historischen
Hinweisen. Eigentlich eine Selbst-
verständlichkeit. Es wird Zeit, das
zu ändern, wie am Querkanal in
Geestemünde.
Bremens Hafensenator Martin
Günthner sieht den Kajenbau vor
dem Hintergrund der internationa-
len Bedeutung der Häfen in Bre-
merhaven und betont, dass Bre-
merhavens Häfenerfolg auch seiner
modernen Infrastruktur zu verdan-
ken ist und „wenn Teile dieser Inf-
rastruktur in die Jahre gekommen
sind, müssen sie weiter entwickelt
werden,“ um künftigen Anforde-
rungen gerecht zu werden.
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